Wenn viele Menschen zum ersten Mal in die Wildnis aufbrechen, fühlen sie sich wie Fremde in einem fremden Land. Außerhalb ihrer Komfortzone. Seltsame Geräusche, seltsame Gerüche, zu heiß, zu kalt, zu nass, zu viel. Das erste Mal könnte sich als das letzte Mal erweisen.
Für diejenigen, die durchhalten – und dabei lernen, die natürliche Welt zu ihren eigenen Bedingungen zu akzeptieren – kann eine Transformation stattfinden. Langsam aber sicher gewöhnt man sich an die Bedingungen, die bisher ein Auslöser für Angst und Furcht waren. Mit zunehmender Erfahrung beginnen Sorgen und Zweifel zu verblassen. Und mit diesem gesteigerten Gefühl der Verbundenheit geht ein gesteigertes Verantwortungsgefühl einher, eine ungeschriebene Fürsorgepflicht gegenüber Mutter Natur. Eine Auszeit im Wald zu verbringen, wird von einer gelegentlichen Fußnote zu einem grundlegenden Teil Ihres Lebens. Aus dem Fremden ist ein Stammgast geworden.
In der dritten und letzten Phase dieser natürlichen Entwicklung wird der Gast zum Familienmitglied. Unabhängig von der Jahreszeit oder der Umgebung durchdringt ein Gefühl von Bewegung und Zugehörigkeit Ihre Outdoor-Ausflüge. Aus einer greifbaren Perspektive scheinen Wildtiere in Ihrer Gegenwart (oder Ihnen in ihrer) weniger scheu zu sein, und das Überwinden von Hindernissen wie Flussfurten, Wüstenüberquerungen und verschneitem Gelände wird zur Selbstverständlichkeit. Kein Drama, kein Grund zum Nachdenken; Sie wissen, was zu tun ist, und Sie tun es. Das heißt nicht, dass Sie nie Fehler machen, aber es bedeutet, dass Sie, wenn Fehler ausnahmslos auftreten, diese als Lernerfahrungen betrachten und nicht als negative Erfahrungen oder Gründe, nicht wiederzukommen. Aus einer immateriellen Perspektive sind die Gefühle der Trennung verschwunden und stattdessen durch ein Gefühl der Verbundenheit mit Ihrer Umgebung ersetzt.
Der oben beschriebene natürliche Verlauf ist eher eine Bestätigung als eine Offenbarung. Es geht darum, nach Hause zu kommen, gleichzeitig aber auch zu erkennen, dass der Geist nie wirklich gegangen ist. Unsere Verbindung zur Umwelt ist angeboren. Auch wenn es den Anschein hat, als würde Mutter Natur etwas belehren, habe ich schon lange den Verdacht, dass sie uns lediglich Erinnerungen sendet – und uns den Schlüssel liefert, damit wir einen Teil von uns selbst freischalten können, der schon immer da war.
Überarbeitet 2023